Werbeplattform
Werbung ohne Nutzerverfolgung
Kurzbeschreibung, Zielsetzung
Eine Werbeplattform bereitstellen für Leute, für die die Werbewirtschaft auf der Beliebtheitsskala sehr nahe bei Geheimdiensten und Kriminellen steht, die sich lieber den Klickfinger abhacken würden, bevor sie auf ein Werbebanner klicken, die Werbebanner, Social-Network-Buttons etc. per „Tunnelblick“ ausblenden und die auch ansonsten (z.B. durch bewusste Wahl ihrer Geräte, Betriebssysteme, Browser, AddOns etc. und deren geeignete Konfiguration) dem Tracking so gut wie möglich zu entgehen versuchen.
Ausgangslage
Die Zielgruppe fühlt sich von Werbung durch das ständige und aufdringliche Bombardement in TV, Radio, vor Videoclips, als Banner, in Such-Trefferlisten etc. genervt, belästigt und verfolgt. Personalisierte Werbung wird abgelehnt, da das bedeutet, dass jemand bereits persönliche Daten gesammelt und verwertet hat.
Annahmen
Teile der Zielgruppe würden sich durchaus Werbung ansehen, wenn sie selbst bestimmen könnten, wann sie Werbung sehen möchten, was genau sie sehen möchten (z.B. wenn sie ein bestimmtes Produkt kaufen möchten, wissen wollen, was es auf dem Markt gibt und was verschiedene Hersteller bieten), sie sicher sein könnten, dass ihre Aktivitäten nicht getrackt werden können, es also nicht zugeordnet werden kann, wofür sie sich interessieren, die Inhalte weniger glamourös aufgebläht und stattdessen informativer wären.
Lösung
Eine alternative Werbeplattform mit folgenden Eigenschaften
- Site besteht ausschließlich aus HTML und CSS.
- Auf JavaScript und weitere Methoden zur Nutzeridentifizierung und Verfolgung wird ausdrücklich und dauerhaft verzichtet. Selbst die Seitennavigation besteht nur aus gewöhnlichen Links.
- Das wird auf einer Unterseite kurz beschrieben und dauerhaft garantiert.
- Für Benutzer ist das z.B. dadurch, dass NoScript nicht „anschlägt“, leicht erkennbar und nachprüfbar.
- Die Hauptseite besteht aus untereinander stehenden Werbeblöcken, die jeweils aus drei
Spalten bestehen:
- Spalte 1: Tags, also Begriffe, über die das beworbene Produkt gefunden werden kann
- Spalte 2: Thumbnail des Werbevideos, verlinkt mit dem Videoclip
- Spalte 3: Links zur Hersteller- / Anbieterwebsite
- Es ist zu Anfang nur eine einzige Produktseite, die Hauptseite, nötig.
- Auf eine integrierte Suchfunktion wird verzichtet, um deutlich zu machen, dass auch hierüber nichts aufgezeichnet werden kann und soll. Nach Stichworten durchsuchbar ist die Seite mithilfe der Browsersuchfunktion (Strg + F), darauf muss am Seitenanfang hingewiesen werden. (für „Mainstream-User“ wäre das vielleicht eine Zumutung, die hier erwartete Zielgruppe hat damit sicher kein Problem, sie wird es eher als Vorteil zu schätzen wissen).
- Sollte die Site sehr erfolgreich sein und die Hauptseite daher irgendwann SEHR lang werden, könnte man sie splitten, z.B. in „Technische Produkte“ und „Nichttechnische Produkte“ oder in „Produkte“ und „Dienstleistungen“ o.Ä., je nach der aktuellen Zusammensetzung des Angebots.
- Ansonsten gibt es nur sehr wenige Unterseiten: Impressum, Kontakt – das Übliche.
Weitere Überlegungen
Für Marketingmenschen könnte es zunächst ungewohnt sein und nachteilig erscheinen, so wenige Erfolgskontrollmöglichkeiten zu haben. Sie könnten lediglich mitzählen lassen, wie oft ihr Clip von der Werbeplattform aus aufgerufen wird. Man müsste ihnen unter Umständen erst klar und schmackhaft machen, dass das genau der Punkt ist, durch den sie diese zusätzliche Benutzergruppe überhaupt erst erreichen kann.
Man könnte eine „freche“ URL benutzen, die sofort klar macht, dass es sich hier um eine wirklich alternative Plattform handelt. Etwas in der Art von www.
Zeit- und Kostenaufwand für Erstellung und Pflege einer solchen Site wären überschaubar. Man könnte also relativ niedrige Preise verlangen. Vielleicht gestaffelt nach der Zeit, die ein solcher Werbeblock verbleiben würde, z.B. 20 € für einen Monat, 50 € für drei Monate o.ä.
Eine sehr kleine Kostenbelastung für die Werbetreibenden und daher auch keine große Hemmschwelle, es mit diesem für sie neuen Kanal einmal zu versuchen. Man könnte erwägen, für die ersten Monate nach dem Start überhaupt keine Gebühr zu nehmen, um die Site schnell mit Inhalten zu füllen, so dass erste Besucher nicht den Eindruck gewinnen, die Site sei „tot“.
Die Serverlast wäre äußerst gering, denn die Videos würden ja von den Anbietersites oder von Youtube o.a. gestreamt werden.